Die Anwendung des "Symptomen-Lexikons"

Vierteilige* systematische Ausbildung

mit Michael Kohl

Heilpraktiker für genuine Homöopathie



Teil 1-3 in Köln 2016: 16./17.04, 24./25.09. und 12./13.11.2016

(Teil 4 in Erlangen im Januar 2017)

 

Hahnemann in einem Brief an Bönninghausen am 21.8.1834:

"So Gott will, wird [GHG] Jahr das Symptomen-Lexikon ausarbeiten und ich werde dazu beitragen, was ich kann. Er hat Talent dazu und einen eisernen Fleiß. [...] Ein ungeheures, aber köstliches Werk wird es werden."

 

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

 

nun hat es doch 170 Jahre gedauert, bis Hahnemanns Wunsch endlich in Erfüllung ging.

Hahnemann hatte noch zu Lebzeiten begonnen, ein handschriftlich geführtes Symptomenlexikon zu erstellen, da Repertorien „nichts anderes als Winke auf die vorhandenen Arzneiprüfungen enthalten“ und „nur ein Lexikon […] vollständigere Auskunft dem Suchendem [geben kann]“. (Brief von Hahnemann an Bönninghausen vom 30.6.1834). Er beauftragte in der Folge seinen Schüler G. H. G. Jahr, ein Symptomenlexikon zu verfassen. Dieser scheiterte jedoch am damals nicht zu bewältigenden Umfang der Datenmenge. Erst 1984 griff Uwe Plate die Idee des Symptomenlexikons wieder auf und veröffentlichte 2004 nach zwanzigjähriger Arbeit das Symptomenlexikon in Buchform. Mittlerweile liegt es ausschließlich in digitaler Form vor.

 

Mit dem Symptomenlexikon (kurz: SL) können wir mit einer bisher nie gekannten Sicherheit und Exaktheit  die charakteristische Wirkung unserer Arzneien in Erfahrung bringen und somit auch für die Similefindung in der Praxis anwenden. Voraussetzung dafür ist allerdings eine Einweisung in das Homöopathieverständnis Hahnemanns. Hier stellt sich nämlich sehr oft zur größten Überraschung der Teilnehmer heraus, dass unser heutiger Ausbildung- und Wissensstand sowohl der Ärzte wie auch der Heilpraktiker überwiegend von Kents Vorstellungen über die Homöopathie geprägt ist bzw. durch die Ideen moderner Strömungen. Insofern werden die theoretischen und methodischen Unterschiede zwischen Hahnemann und seinen engsten Mitarbeitern Jahr, Bönninghausen und Hering auf der einen Seite und dem heutigen Homöopathieverständnis auf der anderen Seite herausgearbeitet.

 

Michael Kohl, seit 1984 ausschließlich homöopathisch arbeitender Heilpraktiker aus Erlangen, ist einer der erfahrensten Anwender des Symptomenlexikons und bietet seit 2005 regelmäßig SL-Seminare an.

 

Die mehrteilige SL-Ausbildung ist in zweierlei Hinsicht eine "systematische":

 

1) Methodik der Similefindung:

Es wird Schritt für Schritt die Arbeit mit dem SL dargestellt, beginnend mit der Sichtung unserer Arbeitsmittel: welche sind überhaupt zulässig? Als Nächstes folgt das Einüben einer an Prüfungssymptomen angelehnten Anamnese, die sich mitunter völlig von der gewohnten Vorgehensweise unterscheidet. Die Auwertung der Anamnese, die anschließende Hierarchisierung und die Übersetzung in die Sprache der Arzneiwirkungen sind die nächsten Bausteine. Und schließlich führt uns der Abgleich zwischen den charakteristischen Patientenbeschwerden und den charakteristischen Arzneiwirkungen zum Simile. Darauf folgen Informationen über die verschiedenen Arzneiwirkungsmöglichkeiten und die daraus folgenden Überlegungen zur Zweitverschreibung. Ergänzt wird dies mit dem Erlernen, wie man Erst- und Spätverschlimmerungen sowie das unbeabsichtigte Auftreten von Prüfungssymptomen während der Kur erkennt und auseinanderhält. Und natürlich, wie man darauf zweckmäßig reagiert. Den Abschluss bildet die Gabenlehre, also wie man die Dosierung auch in kniffligen Fällen an den Zustand des Patienten anpasst - zum Beispiel bei Überempfindlichkeit und Reaktionsstarre oder bei akuten Exazerbationen einer chronischen Krankheit (etwa bei einem Migräneanfall).

Anhand vieler eigener Fälle bebildert M. Kohl die Vorgehensweise zur richtigen Arzneiwahl.

Zum Ausbildungsmaterial gehört jeweils ein umfangreiches Skript, in dem die wichtigsten methodischen Grundlagen zusammengefasst wurden. Ebenso enthält es sämtliche Kasuistiken und Fallanalysebögen, so dass die Fälle bei Bedarf nachgearbeitet werden können.

 

2) Vertiefung des Erlernten

Hierzu hat M. Kohl ein Team ausgezeichneter Homöopathen zusammengestellt, die schon seit etlichen Jahren ausschließlich mit dem SL in eigener Praxis arbeiten. Mit diesen Stellvertretern vor Ort werden überall dort, wo SL-Seminare stattfanden, Refresher- und Jahreskurse sowie Supervisionen angeboten, um den Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, das Erlernte einzuüben.

 

 

Die Seminarserie besteht aus vier Teilen, die aufeinander aufbauen und die Teilnehmer in die Lage versetzen, mit dem SL zielgerichtet und zweckmäßig zu arbeiten.

Ebenso zählt zur Ausbildung, dass die Teilnehmer vor einem Seminarteil gebeten werden, bestimmte Organon -Paragrafen zu lesen und Übungsfälle zu Hause auszuarbeiten. Diese Kasuistiken werden dann auf dem Seminar zusammen besprochen.

Die  Teilnehmerrückmeldungen zeigen, dass die Unterrichtsinhalte zum Umgang mit dem SL klar strukturiert sind, der Weg der Similefindung für alle nachvollziehbar ist und sich die neu erlernte Methode in der eigenen Praxis genauso bewährt wie beim Referenten.

 

 

Wiederholung einzelner Seminare sinnvoll

Die einzelnen Teile dieser Ausbildung können auch separat für Wiederholungszwecke gebucht werden. Es hat sich gezeigt, dass eine Auffrischung der Grundlagen, auch wenn man vielleicht vor Jahren bereits ein SL-Seminar besucht hatte, oft sehr hilfreich ist. Wer bereits einige Zeit mit dem SL gearbeitet hat, der versteht manche Hinweise und Anweisungen beim zweiten Mal in der Regel besser bzw. bemerkt Aspekte, die vielleicht bei der ersten Teilnahme nicht wahrgenommen wurden. Ausserdem bleibt die SL-Forschung nicht stehen und die neu gewonnenen Erkenntnisse werden fortlaufend in die Seminare eingearbeitet.

 

 

Die Kasuistiken

Die große Stärke des SLs im Vergleich zu anderen homöopathischen Werkzeugen zeigt sich in der deutlich erhöhten Verschreibungssicherheit. Hier lässt sich mit einer bis dahin nicht gekannten Gewissheit die genaue Wirkung einer Arznei bestimmen. Denn je sicherer man diese kennt, desto sicherer wird der Heilerfolg.

Am jeweils zweiten Tag eines Seminars stellt Michael Kohl viele Fälle ausschließlich aus seiner eigenen Praxis vor. Die Kasuistiken beinhalten sowohl akute, als auch chronische Krankheiten, z.T. mit fortgeschrittener Pathologie. Sämtliche chronischen Fälle wurden vier Jahre nachbeobachtet (eine alte Forderung Bönninghausens). Dabei geht es dem Referenten darum, einfach und nachvollziehbar jeden Analyseschritt zu erklären, bis am Ende für alle Teilnehmer die Wahl des gegebenen Simile feststeht.

 

 

Wer Näheres über Michael Kohl und seine Seminare erfahren möchte, dem empfehlen wir einen Besuch auf seiner homepage. Dort finden Sie unter Anderem:

  • Mehr über den Inhalt der einzelnen Seminare
  • Eine kleine Einführung in das Symptomenlexikon
  • Rezensionen zu den vier SL-Seminaren
  • Ein Interview mit Michael Kohl zu seiner Arbeit mit dem SL
  • Die aktuellen Termine für die SL-Ausbildungen
  • Alles über die Möglichkeiten einer Vertiefung, Auffrischung und Supervision zu der Arbeit mit dem SL

 

 

Der Referent:

Michael Kohl, Heilpraktiker

Homöopathieausbildung ab 1980

Eigene Praxis in Erlangen seit 1984 (seit Beginn ausschließlich Homöopathie)

Homöopathiestudium:

  • Anfangs Hahnemann, Kent, Künzli, Halter, Voegeli, Eichelberger, Creasy
  • Dann moderne Strömungen: Becker, Lang, Vithoulkas, Ghegas, Morrison, Herrick, Shore, Gray, Herscue, Sankaran, Sehgal, Shah, Mangialavori
  • Krebstherapie nach Burnett, Cooper, Clarke, Schlegel, Jones, Master, Spinedi, Wurster, Methner
  • Miasmentheorie nach Hahnemann, Kent, Künzli, J.H.Allen, Risch, Laborde, Banerjee, Heudens-Mast
  • Endlich dann die genuine Homöopathie und ihre zeitgenössischen Vertreter: Bönninghausen (Möller), Jahr (Busch), Lippe (A. Saine), Boger (Funk, Hinderer, Winter) und wieder zurück zu Hahnemann (Plate)
  • Seit 2005 Dozententätigkeit mit dem Symptomen-Lexikon
  • Seit 2007 Leiter eines Arbeitskreises zur Erforschung der Materia medica



 

 

Anmeldung SL 2016.pdf
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