Fallanalyse und Mittelfindung nach G.H.G. Jahr
Zweiteilige Seminarreihe in Köln mit Dr. phil. Jens Ahlbrecht (Pohlheim).
Seminar I - Köln, 23.-24. September 2017:
G.H.G. Jahr: Methode – Arbeitsmittel – Anwendung
Von Samuel Hahnemann hochgeschätzt, von Zeitgenossen diffamiert und von der Nachwelt schließlich vergessen, ist das Werk G.H.G. Jahrs auch heute noch weit davon entfernt, die ihm gebührende Aufmerksamkeit und Wertschätzung zu genießen. Wer jedoch den Jahrschen Homöopathie-Kosmos erst einmal betreten hat, dem erscheint schnell vollkommen unverständlich, dass ein methodisch derart klares und zugleich praxisrelevantes Werk über ein Jahrhundert lang nahezu vollständig ignoriert werden konnte.
Im Rahmen einer zweitägigen Einführung in Werk und Methodik G.H.G. Jahrs will das Seminar einen Beitrag zur Wiederentdeckung dieses bedeutenden Homöopathen leisten. Im Zentrum steht der Nachweis der enormen Praxistauglichkeit der Jahrschen Arbeitsmittel auch und gerade in der heutigen Zeit. Hierzu werden die verschiedenen Werke Jahrs in ihrer jeweiligen Eigenheit und Anwendungsweise vorgestellt; ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei auf der Mittelfindung mit Handbuch der Haupt-Anzeigen und Klinische Anweisungen.
Zugleich werden anhand von Originaltextstellen die wichtigsten methodischen Positionen Jahrs nachvollzogen. Immer wieder wird hierbei die ungeheure Modernität des Jahrschen Homöopathie-Verständnisses deutlich, das bis in die heutige Zeit ganz unterschiedlichen Entwicklungslinien der Homöopathie jeweils die entscheidenden Impulse gegeben hat.
Zur Anschaulichkeit und Lebendigkeit trägt eine Vielzahl von Kasuistiken bei; diese können teilweise von den Teilnehmern selbst mit den entsprechenden Arbeitsmitteln Jahrs bearbeitet werden, so daß auch die erste eigene praktische Erkundung und Anwendung der Jahrschen Werke und ihrer raffinierten Verfahren von Fallanalyse und Mittelfindung gewährleistet ist.
Seminar II - Köln, 25.-26. November 2017:
G.H.G. Jahrs „Handbuch der Haupt-Anzeigen“
in der Praxis
Das kasuistikbasierte Seminar erbringt den Nachweis, daß G.H.G. Jahrs „Handbuch der Haupt-Anzeigen“ von 1851 sowohl in der Akutbehandlung als auch bei der Mittelfindung in chronischen Krankheitsfällen ein hochaktuelles Arbeitsmittel ist und in vielen Fällen eine schnellere und sicherere Arzneiwahl ermöglicht als modernere Repertorien und Arzneimittellehren. Hierzu wird Jahrs „Handbuch“ zunächst hinsichtlich Konzept, Aufbau und Anwendung vorgestellt. Anschließend wird die Praxisrelevanz des Werkes am Beispiel zahlreicher aktueller Kasuistiken aus der Praxis des Referenten dargestellt. Die Teilnehmenden erhalten vielfach Gelegenheit, selbst Fälle mit dem „Handbuch“ zu bearbeiten und dadurch erste eigene Erfahrungen mit diesem genialen Werkzeug zu sammeln.
Der Referent:
Dr. phil. Jens Ahlbrecht, geb. 1965, Heilpraktiker. Schwerpunkte seiner Praxis-, Forschungs- und Lehrtätigkeit stellen die Werke von G.H.G. Jahr und C.M. Boger dar. Neben seiner Praxistätigkeit ist er als Autor, Übersetzer und Verleger homöopathischer Fachliteratur tätig (z. B. Ahlbrecht/Winter (Hrsg.): Die Homöopathie C. M. Bogers, 2 Bde; Bhanja: Masterkey; Boger: Synoptic Key; Hoyne: Praxis der homöopathischen Heilkunst; Ahlbrecht: Pulsdiagnostik und Homöopathie; Gregg: Illustriertes Repertorium; Ahlbrecht: Charakteristische Hustensymptome; Ahlbrecht/Funk/Winter (Hrsg.): Genius-Charakteristika); Zeitschriften-Publikationen erschienen in Boger-Bote, NAH, Documenta homoeopathica, Homöopathie Konkret, AHZ, Homöopathie Zeitschrift. An der 2005 gegründeten Organon-Schule bildet er im Rahmen einer dreijährigen Ausbildung angehende Homöopathen aus und bietet Supervisionskurse an.